Romane über Hexen und Magie
Romane über Hexen gibt es viele. Doch was lohnt es sich zu lesen und was eher nicht? Niemand, der sich ernsthaft mit dem Leben und Wirken unserer Vorfahren befasst, will blutrünstige Schundliteratur lesen, in der es einzig darum geht, Gewalt an Frauen zu verherrlichen. Wir haben die Probe gemacht und können die folgenden Titel empfehlen. Sie eignen sich als Urlaubslektüre ebenso wie als Stoff für gemütliche Winterabende und lassen sich obendrein gut verschenken.
1. Susan de Winter: Das Lied der Hexe
„Das Lied der Hexe“ ist ein ganz besonderes Buch, denn die beschriebenen Schauplätze sind real. Ein Bonus ist daher, dass die Autorin im Anhang Reisetipps liefert. In der Geschichte um das Liebespaar Scott und Sabrina geht es um Romantik und Abenteuer und um den Bezug einer modernen Frau zur Hexenverfolgung in Lemgo im 17. Jahrhundert.
„Du elende Hexe bist mit dem Teufel im Bunde. Auf dich wartet das Fegefeuer, du Hure.“ Anna fiel auf die lehmige Straße, ihr Kleid zerriss. Johann überkam ein Gefühl, als würde sein Herz in tausend winzige Teile zerspringen. Er legte die Stirn auf die schmutzige Erde und betete. „Herr im Himmel, bitte hilf uns.“
Susan de Winter hat hier kein literarisches Meisterwerk geschaffen, aber ihr Buch ist eine gute, solide Unterhaltung. Eintauchen und entspannen...
2. Elmar Bereuter: Hexenhammer
Es ist schon ein paar Jahre auf dem Markt, dieses wundervolle Buch von Bereuter. Wer die Pressestimmen kennt, braucht nicht mehr lange zu überlegen und packt es in den Urlaubskoffer oder auf den Nachttisch.
Der Autor nimmt sich der Themen Hexenwahn und Hexenverbrennung in Deutschland des 15. Jahrhunderts an. Es geht um den Hexenhammer, die menschenverachtende Schrift des Dominikanermönchs Heinrich Institoris. Anhand historisch verbürgter Fakten und Dokumente schildert der Autor die Entstehungsgeschichte des schrecklichen Werkes. "Geschichtliches wird nicht nur bunt, sondern auch spannend geschildert." (Offenburger Tageblatt)
"Ein fundiert recherchierter Roman über den Dominikanermönch Heinrich Institoris. Die Geschichte des fanatischen Frauenhassers ist aus der Perspektive der Opfer geschrieben – und es sind wahre Fälle." (Emma)
Dieser historische Roman ist eine Glanzleistung. Er sollte in keiner guten Hexenbibliothek fehlen.
3. Eveline Hasler: Anna Göldin: Letzte Hexe
LiebhaberInnen von Romanen über reale Personen kommen hier voll auf ihre Kosten. Hasler lässt eintauchen in das Leben der letzten Hexe, die sich gegen Verleumdung und Böswilligkeit verteidigen musste. Perfekt recherchiert und anschaulich geschrieben. Das Leben der Anna Göldin wird beim Leben real. Die Autorin erhielt 1994 den Droste-Preis für ihr literarisches Gesamtwerk.
"Anna Göldi (oder Göldin, *1734 in Sennwald, † 13. Juni 1782 in Glarus (Schweiz) hingerichtet) gilt als die „letzte Hexe von Europa“.
Anna war Dienstmagd und brachte zwei Kinder zur Welt. Das erste Kind verstarb kurz nach seiner Geburt und Anna wurde darauf wegen Kindsmord verurteilt und bestraft.
Später arbeitete sie als Magd bei dem Glarner Arzt, Ratsherrn, Richter und Regierungsrat Johann Jakob Tschudi aus einer der reichsten und einflussreichsten Familien derRegion. Hier soll sie dann mehrmals in die Milch einer der Töchter Tschudis Stecknadeln gezaubert haben. Außerdem soll die Tochter nach Aussagen von Angehörigen der Familie Tschudi mehrfach Nägel gespuckt haben. Wegen Verzauberung der Tschudi-Tochter wurde Anna Göldi daraufhin der Hexerei beschuldigt und angeklagt. In dem anschließenden Gerichtsprozess gab Göldi unter Folter zu, die Kräfte des Teufels zu nutzen. Der Glarner Rat verurteilte sie am 13. Juni 1782 zum Tod durch Enthauptung mit dem Schwert. Das Urteil wurde direkt vollstreckt. Es sorgte in der Schweiz und in Deutschland für Aufruhr und wurde als Justizmord bezeichnet. Im Urteil wurde der Vorwurf der Hexerei vermieden. Die Gerichtsakten wurden vernichtet und sie wurde als Giftmörderin hingerichtet." (Quelle: Online-Hexenschule der weißen Magie)