Ostara - das erste Fruchtbarkeitsfest im Jahreskreis
Ostara: Vom Fruchtbarkeitsfest zur Fruchtbarkeitszeit
Bei den weißen Hexen leitet das Ostarafest mit Feuer, Musik, Tanz und Blumenschmuck eine Phase ein, die insgesamt sechs Wochen dauert. Es ist ein rauschendes Fest, an dem die Menschen das endgültige Ende des Winters begehen. Jetzt werden die Tage länger sein als die Nächte, die männliche Energie, die aus Impulsen und Entscheidungen besteht, wird zunehmend stärker. Die Erkenntnisse, die in der dunklen, weiblichen Zeit gefunden wurden, können umgesetzt werden.
Um die Freude am Leben und an der Fruchtbarkeit zu zeigen, dekorieren Menschen bis heute ihre Wohnungen rund um Ostara mit Eiern, Hasen und Frühlingsblüten. Auch Küken und Lämmer sind Symbole für den Neuanfang.
Die Zeit der Reife im Verborgenen (im Ei) ist vorbei, das Leben bahnt sich seinen Weg. Damit verbunden sind Feldarbeiten und Aussaaten aller Art. Aber auch die Liebe zwischen den Geschlechtern und die rein körperliche Fortpflanzung, die zum Lebenserhalt diente, wird endlich wieder voller Lebenslust und Wonne aufgenommen. Moderne Menschen heute können zu Ostara genau überlegen, was sie aussäen wollen. Für die wenigstens unter uns wird sich die Frage stellen, ob wir Hafer oder Gerste auf das Feld bringen. Aber berufliche Weiterbildungen, Veränderungen am Wohnraum oder die Vergrößerung des sozialen Umfeldes sind ebenfalls Arten der Aussaat. Die Zeit für alle Neustarts, ganz gleich auf welcher Ebene, ist Ostara. Wir können zwar dank moderner Technik jederzeit und überall alles sähen und beginnen, doch wirklich gelingen wird immer nur die Frühlingssaat.. Davon bin ich als moderne weiße Hexe überzeugt. Schließlich gibt es einen großen Qualitätsunterschied zwischen Treibhausware und Freiluftpflanzen Was der Mensch sich zu Weihnachten wünschte, sollte jetzt erst seinen Beginn finden. Jetzt zeigt sich, dass Weihnachten kein gutes Fest für Kommerz und Konsum ist, denn die Energien sind zur Aussaat viel wichtiger. Also gilt es jetzt, alle Energien in die Saat zu stecken. Es ist also ein guter Nebeneffekt der Fastenzeit, das unter anderem auch Geld gespart werden kann. Dieses Kapital kann in der Aussaat gut angelegt werden. Wir kaufen nicht mehr nur Pflanzensamen, sondern auch Bücher, Farbe für die Wände oder was auch immer wir aussäen wollen. Wer jetzt kein Saatgut kaufen kann, wird keine gute Ernte zu erwarten haben. Herzenswünsche und Sehnsüchte nach echtem, inneren Wachstum können jetzt ihren Anfang finden. Die kommenden sechs Wochen werden zu Beltane am 1. April einen festlichen Abschluss finden. Zwischen Ostara und Beltane sollte der Mensch ebenso wenig ruhen wie die Natur. Die Winterpause ist gerade vorüber, schlafen können wir später. Alles, was wir aufbauen wollen, findet den stabilsten Grundstein jetzt, zwischen den beiden Festen der Fruchtbarkeit.
Sich selbst zur Welt bringen - Ostara ist der richtige Zeitpunkt
Die schönste Aussaat für einen Menschen, über materielle und geistige Aspekte hinaus, ist die eigene Wiedergeburt. Verborgene persönliche Anteile endlich ans Licht zu bringen ist eine der befriedigendsten Aufgaben, die ein Mensch erfüllen kann. Man selbst ist das größte Geschenk, das man sich als Mensch selbst machen kann. Hier nimmt die eigene Schöpfung ihren Anfang und der Satz „Glück ist die Freiheit, sich selbst zu erschaffen“, findet seine Erfüllung. Aber was ist die Saat, die aufgehen soll? Hier braucht der Mensch eine Vision, ein Bild von dem, was er erreichen will. Wir werden zum Schöpfer unseres Lebens, wenn wir diese Vision gestalten und umsetzen. Ostara und die Fruchtbarkeitsphase haben Kraft und Stärke. Wärme, ja Feuer sind in dieser Zeit die vorherrschenden Energien. Also nicht verzagen, sondern tatkräftig und ruhig auch wagemutig ans Werk gehen! „Vielen Menschen fehlt es an Mut. Sie scheuen Veränderungen und fürchten sich vor vielen Risiken. Es gibt die Angst vor dem Versagen ebenso wie die Angst vor dem Erfolg, Angst vor Veränderung und Angst vor Krankheit oder Einsamkeit. Hätte ein Schöpfer Angst vor den Folgen seines Werkes gehabt, hätte es keine Schöpfung gegeben. In der Genesis wird nicht beschrieben, dass Gott Ratgeber befragt hätte oder akribische Pläne entworfen hätte. Vielmehr sah er seine Ergebnisse wohl eher wie eine Vision vor sich: „Es werde Licht!“ Erst danach, als das Licht schon geschaffen war, erkannte Gott, dass es gut war. Er ist also das Risiko eingegangen, das Licht würde ihm nicht gefallen oder seinem Werk nicht dienlich sein.“ (Zitat aus dem Buch „Die Genesis-Meditation“).
Ostara bedeutet für jeden von uns, ein Risiko einzugehen. Wir wissen nicht, was unsere Aussaat uns bringen wird. Aber dennoch sollten wir mutig und frei genug sein, uns auf dieses Fest und die damit verbundene Phase einzulassen.
Machen wir es wie der Frühling:
Glauben wir an uns – grenzenlos!
Freuen wir uns – grenzenlos!
Lieben und leben wir – grenzenlos!